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Schwerpunkte sind Entwicklungspolitik, Umweltpolitk, Landespolitik, Medien und Medienpolitik.

Online-Redakteur bei Global Campus 21, dem Wissensportal für internationale Weiterbildung und Zusammenarbeit von InWEnt (Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH). InWEnt ist hervorgegangen aus der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung (DSE) und der Carl Duisberg Gesellschaft (CDG).

Korrespondent für Nordrhein-Westfalen, akkreditiert bei der Landespresse-konferenz (Foto: Plenarsitzung des NRW-Landtags in Düsseldorf)

Autor für Frankfurter Rundschau, taz, Kölner Stadt-Anzeiger, Saarbrücker Zeitung, Schwäbische Zeitung, Publik-Forum, epd Entwicklungspolitik, Entwicklungspolitik online (ep-o),  u.a.

Mitarbeiter von DeutschlandRadio/DLF („Tag für Tag“), Westdeutscher Rundfunk: "Kritisches Tagebuch" (WDR 3), "Mittagsmagazin" (WDR 2), "Morgenecho", "Cosmo" (WDR Radio 5)

Redakteur bei RTL-online und -Videotext; ev. Kirchenzeitung „Der Weg“

Volontariat bei der Westdeutschen Zeitung, Düsseldorf

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Titelgeschichte aus taz vom 30.10.1998

Friede, Freude, Garzweiler: Es darf gesümpft werden

Grüne Ministerin Höhn erteilt wasserrechtliche Genehmigung - zunächst bis 2023: "Das ist keine Niederlage." Clement lobt "industriepolitische Handlungsfähigkeit". Unternehmen Rheinbraun zufrieden

Düsseldorf (taz) - Die rot-grüne Regierung in Nordrhein-Westfalen hat nach langem Ringen im Streit um Garzweiler II offenbar eine Lösung gefunden, bei der beide Seiten ihr Gesicht wahren können. Auch mit der jetzt nachgebesserten wasserrechtlichen Genehmigung für den Braunkohletagebau sieht die grüne Umweltministerin Bärbel Höhn ihre Position "in der Substanz gehalten". Dies sei "keine Niederlage". Ministerpräsident Wolfgang Clement (SPD) begrüßte den Kompromiß und wertete ihn als "Durchbruch bei der Durchsetzung industriepolitischer Ziele durch rot-grüne Regierungen". Die Einigung war in der Nacht zum Freitag zwischen SPD, Grünen und dem Bergbauunternehmen Rheinbraun ausgehandelt worden. Rheinbraun sagte, alle vom Unternehmen kritisierten Auflagen und Bedingungen seien entfallen.

Der wichtigste Unterschied zwischen dem ersten, am Dienstag von Höhn vorgelegten, und dem jetzigen Entwurf: Die wasserrechtliche Genehmigung wird nun statt bis zum Jahr 2017 auf das Jahr 2023 verlängert. Dann soll sie überprüft werden. Rheinbraun hatte eine "Blankoerlaubnis" bis 2046 gefordert. Bei der Widerrufsklausel bei der Sümpfung (Abpumpen des Grundwassers) gab es einen Kompromiß: Es wird auf die allgemeinen gesetzlichen Regelungen verwiesen, falls Naturschutzgebiete durch die Grundwasserabsenkung gefährdet werden. Dem Genehmigungsentwurf müssen jetzt die Bezirksregierungen in Köln und Düsseldorf zustimmen.

Die Umweltministerin, die 1995 mit dem Ziel in die rot-grüne Landesregierung eingetreten war, Garzweiler II zu verhindern, gibt immerhin eine Teilniederlage zu. "Daß ich einen Genehmigungsentwurf vorlegen mußte, ist vom Fakt her eine Niederlage. Von der inhaltlichen Substanz, die ich immer vertreten habe, ist es keine Niederlage." Der grüne Fraktionssprecher im NRW-Landtag, Roland Appel, meinte, Rheinbraun müsse nun zur Kenntnis nehmen, daß Frau Höhn auch weiterhin eine "Garantenstellung für die Feuchtgebiete" habe. "Die Frage, ob tatsächlich gebaggert wird, wird nicht heute entschieden." Nachdem das Unternehmen durch den Entwurf die nötige Planungssicherheit habe, müsse es auf der Grundlage der Investitionskosten entscheiden, ob sich der Braunkohletagebau noch rentiere.

Der Vorsitzende der IG BCE, Hubertus Schmoldt, bezeichnete die neue wasserrechtliche Genehmigung als "Sieg für die heimische Energieversorgung" und dankte Ministerpräsident Clement für seinen "außergewöhnlichen persönlichen Einsatz".

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Reportage aus der taz vom 12.11.1992

„Die größte Sorge sind die Waisen“

In Uganda sind schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen HIV-positiv / Trotz des Wissens um die Gefahren des Virus ändern nur wenige ihr Verhalten /
Kirche befürwortet Kondome als Schutz
Aus Kampala Markus Dufner

Aus dem Radio schallt die Er-
kennungsmelodie  eines  Aids-
Spots. Suna schaltet sofort aus.
„Hast du Probleme damit?" fragt
sein Arbeitskollege Magazi ver-
wundert. „Ich habe genug davon",
erregt sich Suna. „Aids, Aids, Aids
- in den Zeitungen, auf Postern, an
Anschlagbrettern - und nun auch
noch in meiner Lieblingssendung
im Radio."  (Foto: Poster der UN-Aids-Kampagne/Welt-AidsTag Uganda 2001)

Suna ist Anfang 30, verheiratet und leitender Angestellter einer Firma. Seine Frau Serra ist hochschwanger. Sie verbringen mit einem befreunde-ten Paar einen gemütlichen Abend heim Kartenspiel. „Ein Vater zu sein ist kein Witz, Suna", mahnt Magazi. „Du mußt noch 'ne Menge lernen." Der
Hintergrund dieser Bemerkung: Suna genießt den Ruf eines Schürzenjägers.

So beginnt „It's Not Easy", ein Film des ugandischen Fernsehens, der die Geschichte eines Mannes erzählt, der die Aids-Gefahr verdrängt. Ihm werde schon nichts passieren, tönt Suna, schließlich sei seine Geliebte Maria ja "praktisch eine Jungfrau." Außerdem ist er überzeugt davon, daß es Aids „bestimmt schon seit Jahrhunderten gibt", und im übrigen töte Malaria viel mehr Menschen als Aids.

Uganda im Jahre 1992: Wenn da nicht diese schreckliche Krankheit
grassierte, die wie einst die Pest die Menschen dahinrafft, könnten die Bewohner und Bewohnerinnen des ostafrikanischen Landes zumindest mit ein bisschen mehr Optimismus in die Zukunft blicken. Nach Jahrzehnten des Terrors, der Mißwirtschaft und des Bürgerkrieges unter den Präsidenten Obote (1962 bis 1971 und 1980 bis 1985) und Amin (1971 bis 1979) gewinnt die einstige "Perle Afrikas" wieder ein wenig von ihrem alten Glanz zurück. (...)

Falls Sie den vollständigen Text lesen möchten, schicken Sie einfach eine Email an MarkusDufner@web.de.


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